EIN PAAR GEDANKEN ZUM LEBEN IN FRIEDEN

In Frieden sein

Über sich hinauswachsen, hinaus ins offene, grösste Potenzial...

ganz zur Ruhe kommen...

bleibenden Seelenfrieden erleben...

zutiefst still und zugleich unermesslich weit werden...

dabei eins werden mit der Welt...

unzweifelhaft klares Erkennen...

mitfühlend handeln, sich verschenken...

genährt von innerster Fülle...

vollkommen bei sich sein und sich doch lassen...

... dies nennen wir auch Gipfelerfahrung oder Gotteserfahrung, je nach kulturellem Hintergrund. Zumeist ist dies ein aussergewöhnlicher Bewusstseinszustand.

Liebe, Freude, Mitgefühl und innere Klarheit treffen wir zwar immer wieder in unserem Alltag an, nur bleiben sie nicht von Dauer. Unvorhersehbare äussere Bedingungen, einschränkende Erwartungen und immer neue Bedürftigkeit machen uns verletzlich und angreifbar, mögen wir noch so perfekt vorausplanen und uns absichern. Manchmal sehnen wir uns danach, diesem wiederholten "Leiden im Karussell" zu entkommen. Wir suchen jenseits von alltäglichem Funktionieren und sich Bestätigen. Wir spüren: Äusserer Frieden beginnt mit dem Frieden im eigenen Inneren.

Gibt es einen Weg dahin? Eher sind es unzählige Wege, so viele, wie es Menschen gibt.

Wir brauchen uns nicht selbstquälerisch anzustrengen, um bessere Menschen zu werden. Alles ist im Keim schon in uns angelegt. Dieser Keim, soll er wachsen und blühen, braucht allerdings Pflege und bewusste Sorgfalt.

Ausrichtung, Aufmerksamkeit, Vertrauen und Willen sind hilfreiche Elemente auf dem Weg.

Aufmerksamkeitmich kennen. Meine Ängste und automatischen Reaktionen. Wertneutrales Beobachten pflegen. Was ich vermeiden will, was mich an anderen ärgert oder was ich ihnen neide, was ich an mir selbst nicht mag, wozu ich mich nicht recht getraue - dieses Material der "Schattenthemen" ist ein hilfreicher, manchmal auch unerbittlicher Lehrmeister. Stabil werden im Ausrichten meiner Aufmerksamkeit: achtsam, z.B. auf den Atem mitten im täglichen Tun.

Vertrauenauf das Gute, das Schöne und das Wahre in mir wie in jedem Menschen. Der eigenen Wahrnehmung mehr trauen als jedem sozial antrainierten Glauben. Wir dürfen davon ausgehen, dass wider aller scheinbaren Evidenz doch eine sinnvolle Entwicklung in uns stattfindet. Diese führt uns immer mehr in Richtung Vertrauen und Leichtigkeit. 

Willenzur Wachheit, die mich beim Fragen, Beobachten und Zulassen ausharren lässt. Auch dann, wenn ich kneifen, mich betäuben, zu klein oder zu gross machen will. Das fällt umso leichter, je mehr mir meine automatischen Verhaltensmuster und oft stresserzeugenden Reaktionen bekannt sind. Und je klarer mein Entschluss feststeht, dass ich über diese hinausgelangen will. Da muss es doch noch mehr geben?

Ein Regelmass, einen Rhythmus in den Alltag einzubauen, kann die Konzentration aufs Wesentliche erleichtern. Vielleicht tut Meditieren gut, oder Lektüre, Diskutieren, Schweigen, Nachdenken und Aufschreiben der Themen rund um den Weg zum Frieden.